Einführung

Evolution.

In seinem Buch "Der blinde Uhrmacher" empfiehlt Richard Dawkins, sich einen endlosen Raum vorzustellen, um sich die Funktionsweise der Evolution zu veranschaulichen. Er benutzt dazu ein Programm, das Formen (stehen für Lebensformen) auf die eine oder andere Weise variiert neben den anderen abbilden kann. So entstehen um jede Figur, die der Computer zeichnet, mehrere Abwandlungen der ursprünglichen Form, die nach jeweils zwei oder mehr unterschiedlichen Gesichtspunkten voneinander abweichen. In der Realität kommen nun durch Mutation einer bestehenden Lebensform diese leicht Veränderten in die Welt.

Als ich diese Stelle las, musste ich das Buch kurz beiseite legen.

Dieser Ansatz kam mir fast religiös vor. Es ist eine abstrakte aber treffende Vorstellung dessen, was passiert. Man denkt also an die vielen Variationen, die die Erde schon bevölkert haben. Wie sie in diese Welt kamen und hofften einen Platz vorzufinden, der sie wärmt, nährt, lehrt. Wo sie springen, schwimmen, laufen, fliegen, atmen können. Ja, wie jeder Säugling, jedes neue Leben sich darauf freut, wenn es aus diesem unendlichen Raum der namenlosen Möglichkeiten in die Wirklichkeit kommt, seine Relevanz zu erproben.
Man denkt bei sich, wie viele scheitern, weil sie zu viel Energie für vermeintlich Unnötiges verschwenden, oder einfach Pech haben und wie die Wirklichkeit viele solcher Variationen trotzdem duldet.
Einfach aus Spaß.
Einfach dank der Fülle der Natur. Zumindest sollte das so sein.

Ich fand viele Gemeinsamkeiten mit religiösen Gedanken und ein tiefes Gefühl der Ehrfurcht, für die "Schöpfung" in diesem Modell.

Und ich empfand sie als eine schlagende Widerlegung einiger Vorwürfe dem Atheismus gegenüber. Dass seine Welt entgeistert sei, bedeutungslos, wertlos. Dass er Nihilismus fördere und melancholisch mache. Und sogar: Dass der Mensch den Glauben aufgrund seiner evolutionären Entwicklung zum Glücklichsein braucht.

Letzteres widerlegt Dawkins ja nicht, sondern beantwortet mit einem breiten Lächeln, wie er das Problem löst.

Sogar Faschismus soll mit dem Atheismus einher gehen. Hier nun stelle ich Dawkins, der in meinen Augen so souverän einen ganz anderen Ansatz gezeigt hat, dem so oft unterstellten, eher destruktiven Element der Evolutionstheorie, dem Prinzip des Überlebens des Stärkeren, gegenüber.

Dass er, der nach Möglichkeiten und Intellekt Überlegene, sobald er erkennt, dass die Evolution ihn umgibt, zu dem Schluss kommen muss, dass die Erde so vielen unterschiedlichen Variationen wie möglich einen artgerechten Lebensraum bieten sollte. Nur dann kann er auch selbst artgerecht und in Frieden leben. Lebensformen scheinen diesen Ansatz als Gefühl in sich zu tragen, wenn es nicht durch abstrakte Ideologien überlagert ist.

Das ist doch mal ein Gebot. Ich weiß nicht, was es bringt, aber ich möchte hier weitere Beispiele für ein religiöses atheistisches Weltbild sammeln und es somit umreißen und auch Grenzen zu New Age und anderen Sichtweisen ziehen, die viele Menschen, die das Bedürfnis haben, dazu verlocken die Welt durch allerlei religiöse Ideen mit Werten anzureichern. Mein Eindruck ist, dass die Wahrheit genug bereit hält, woran man glauben kann und was das Leben bereichert.
Ich wünsche viel Spaß.

Montag, 22. Oktober 2012

Jener, der sagt...

Jener, der sagt, Du sollst Deine Eindrücke nicht preisgeben, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener, der sagt, die Welt geht auch ohne Dich ihren Gang, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener,der sagt, allein Deine Handlungen seien böse und du könntest Dich befreien, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener, der Dich das Fürchten vor Dir selbst lehrt, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener, der behauptet Deine Seele sei rein, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener, der von Bildern und nicht von Gefühlen spricht, ist der Feind Deiner Freunde.

Jener, der behauptet, Du wüsstest es nicht besser, ist der Feind Deiner Freunde.

Du! Musst entschieden. Du musst es besser wissen. Du musst gar nichts. Du weißt was böse ist. Du tust es trotzdem. Du darfst es tun! Und wenn Du mehr Gutes als Böses tust, dann bist Du willkommen.


Samstag, 20. Oktober 2012

Die kulturelle Vorbelastung des Atheisten

Bis vor ca. 60 Jahren folgten den Kirchen einmal viele Gläubige.
1950 lag der Anteil der Konfessionslosen bei nur 3,6 %.
Heute sind es 37, 2%. Und das, obwohl die Konfession den meisten von uns in die Wiege gelegt wird.

Natürlich freut man sich als Humanist über solche Zahlen, doch verraten sie noch viel mehr und sollen mir helfen, ein weiteres Gedankenmodell darzulegen. Verstehen Sie eigentlich, was es bedeutet, dass wir bis vor gar nicht all zu langer Zeit noch alle versuchten nach den "Gesetzen Gottes" zu leben? Nein? Ich auch nicht. Also:

Die Religion bedeutete durch ihre rudimentären Gesetze vor allem ein unheimliches Verwandlungspotential, die der Mensch durch seine Selbstzähmung mitgemacht hat. Noch kein Tier hat seine eigene Evolution so maßgeblich selbst beeinflusst wie der Mensch. Ich weiß, dass ich den Begriff Evolution hier etwas dehne. Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass sich der Mensch, wenn man so will, sogar selbst züchtet, da er schon seit Ewigkeiten seine Partner nach kulturellen Gesichtspunkten aussucht. Eine so unwahrscheinliche Leistung, dass man sie durchaus als die eigentliche Leistung der Religion bezeichnen kann. Denn schließlich hat sie sehr stark mitbestimmt, was unsere kulturellen Gesichtspunkte sind, auch wenn diese sich nicht unbedingt mit den Gesetzen decken, die sich die jeweilige Religion sich für die Menschen wünscht.


Kommen wir nun zum Punkt: Selbst wenn einer behauptet, er könne ganz gut ohne Religion leben, so lebt er doch in einer durch sie geprägten Welt und kann daher wohl kaum abschätzen, was wäre, wenn wir ihr schon lange abgeschworen hätten.
Noch vor 400 Jahren konnte man nicht in den Wald gehen, ohne Angst haben zu müssen. Damals glaubte man noch an Werwölfe, die keine Regeln kannten und fraßen, was ihnen vor die Schnauze kam. Diese Geschichten rührten natürlich von ungezähmten Menschen her, die sich in den Augen der Domestizierten eher wie Tiere verhielten.
Heute haben die Flurbereinigung und die erdrückende Präsenz der Religionsgemeinschaften und Gemeinden, zu denen sich Bauern, Handwerker und andere zivilisierte Menschen vor allem auch zum Schutz zusammenschlossen, alle "natürlich" lebenden Menschen verdrängt.
Wenn sie beispielsweise beim Wandern an einem Haus vorüber kommen und klopfen würden, stellen sie fest, dass sie auf jeden Fall eher Gastfreundschaft als Feindseligkeit erwarten. Was glauben Sie, woher das kommt? Versuchen Sie das mal bei einem Dachsbau. Das funktioniert natürlich auch nur, weil der andere damit rechnen kann, dass Sie ähnliche gesellschaftliche Konventionen verinnerlicht haben wie er. Deshalb spreche ich auch immer von einer kulturellen Evolution. Denn es spielt bei einer evolutionären Veränderung selbstverständlich auch immer das Gegenüber eine Rolle. Veränderungen des Verhaltens betreffen, wie auch Veränderungen der Gestalt, immer auch Abläufe innerhalb einer bestimmten Spezies. So treten Individuen einer Gattung dann in Wechselwirkung. Wie zum Beispiel bei Pfauen: Pfaunenmännchen und Pfauenweibchen sind beide für die bemerkenswerte Ausprägung des Rades des Männchens verantwortlich. Vornehmlich hier sogar die Weibchen. Deshalb gibt dieser Umstand ein besonders gutes Beispiel ab. Die Weibchen fingen an, Männchen zu bevorzugen, die Energie dafür aufwenden konnten, prächtigere Schwanzfedern zu entwickeln. Sozusagen ein Statussymbol für gut in die Natur integrierte Männchen. Und dieser Entwicklung setzte sich durch, obwohl die Männchen wegen der immensen Kraftanstrengung darunter zu leiden haben und natürlich auch leichter sterben.

Ich gehe davon aus, dass dies bei dem Einfluss durch Religionen und ihren Gesetzen des Miteinanders ähnlich ablief. Die Zusammenrottungen von Menschen, die sich eher an diese Regeln hielten und somit einen Konsens fanden, funktionierten besser. Diese Regeln bedeuteten ja nicht nur Pflichten, sondern zunächst auch, bevor sie (bei uns) durch humanistische und juristische Gesetze überlagert wurden, Rechte, Freiräume und mehr Sicherheit. Die Individuen in diesen Gemeinschaften konnten sich auf bestimmte Vorurteile, die sie über bestimmte Werte von für sie Fremde hatten, die allerdings derselben Gemeinschaft angehörten, verlassen. Was für eine Befreiung! Man kann ja überall beobachten, wie der positive Effekt auf Gesellschaften zu immer mehr Konventionen geführt hat. So prägt uns die Religion fast schon, seit wir Menschen auf der Welt sind. Denn auch Vorstellungen über ihre Umgebung, sobald die Menschheit in ihrer Frühzeit anfing sie miteinander zu teilen, hatten religiösen Charakter. Sie beruhten stark auf Vermutungen und Glauben.



Wir sind also nun so sehr durch das Christentum geprägt, dass wir gar nicht anders können, als uns wie christliche Menschen zu verhalten. Das freie Wochenende und die 5 Arbeitstage sind nur die Spitze des Eisbergs. Die offensichtlichsten und geringsten der christlichen Werte, die wir teilen. Allein die Erfindung der Uhr hat auf diesen Bereich unseres Lebens einen grösseren Einfluss gehabt.

Doch müssen wir der Religion auch wenn es dem Intellekt wiederstrebt dankbar sein? Ich denke nicht. Wenn man sich betrachtet, was unser Weltbild der restlichen Tierwelt antut, der so genannten 3. Welt angetan hat und dem nahen Osten noch antun wird.
Dabei müsste die Kirche dem nahen Osten am dankbarsten sein. Egal, sie ist ja mittlerweile natürlich nicht allein für unser Weltbild verantwortlich. Ich denke Gruppen, die sich unterscheiden waren niemals sehr nett zu einander. Und je größer die Gruppen sind, desto brutaler ist ihre Geschichte. Also ist es ganz egal, wie und wodurch sie sich unterscheiden. Es kann sich genauso um politische Systeme oder marktwirtschaftliche Modelle handeln. Doch diese sind den meisten Menschen noch nicht erprobt genug, sie sind ihnen zu abstrakt, oder sie versuchen sie mit ihren religiösen Anschauungen zu kombinieren, was oft eine enorme intellektuelle Belastung darstellt, die manche Menschen einfach nicht bereit sind aufzubringen.

Deshalb muss ich mich immer beherrschen wenn ich von Leuten höre, die behaupten zu Odin oder ähnlichem zurückgefunden zu haben. Alles Jecken.

Das befriedigende an der Sache ist, dass man viel besser über sein Weltbild reflektieren kann, wenn man sich dieser Kräfte bewusst ist.

Freitag, 19. Oktober 2012

Animal



Ein Video von mir, in dem ich meine Eindrücke zu unserer Beziehung zu den anderen Lebensformen aufarbeitete. Das Video ist hinsichtlich des Themas mäßig offensiv.

Videoquelle: Artenschutz der Zukunft /Animal Farm

Warum ich das Christentum ablehne.

Christsein oder Religion

Ja, schreiben ist ganz böse. Lesen noch mehr.

Und Heuchelei, die liegt allen Christen immer ganz fern. Naja, und wenn nicht, entschuldigen sie sich wenigstens dafür. Nur nicht bei Dir.

Dem Aufgeschlossenen aber sei gesagt, dass sogar schon Affen heucheln und sogar ziemlich dreist lügen können. Sie kommen damit ganz gut klar. Gut, dass ihre Welt nicht so voller Möglichkeiten, ist, wie unsere, sonst hätten sie die gleichen Probleme wie wir. Sie bräuchten Gesetze, die leider immer von den besten Lügnern gemacht werden, da sie am reichsten und somit am Einflussreichsten werden. Oh, und man würde sie Menschen nennen.

Sollten christlich geprägte Menschen versucht haben, Lüge und Reichtum von der Macht zu trennen, kann man ihnen nur hoffnungsloses Versagen bescheinigen. Man ändert eben nicht ein Naturgesetz der Zivilisation einfach so. Vor allem nicht, indem man einen Sündenbock benennt und ihn eliminiert. Was die Gesellschaft gerade lernt, ist meiner Meinung nach, dass der Kunde den Reichen und sein Verhalten bestimmt.

Es ist schwierig zu akzeptieren und noch schwerer wird es sein, die Kräfte zu kanalisieren, um wieder nach Werten und nicht nach Naturgesetzen zu funktionieren. Also nach Intellekt und Gewissen, statt nach Bedürfnis und Verlangen.- Wir alle tragen wortwörtlich zu der Situation bei, in der wir uns befinden. Ob wir es wissen, nicht wissen, oder nicht wissen wollen.

Wussten sie, dass...

                                                                                                   

...die Entwicklung der Sprache dem gleichen Prinzip wie die Evolution (an die Gesetzmäßigkeiten seines Feldes angepasst) folgt?

Sie stellt einen verlängerten Ast der menschlichen Evolution in einem nicht materiellen Feld dar und unterliegt somit dem gleichen Prinzip wie, um es zu veranschaulichen, das Wachstum des Gehirns, das sich nach dem Prinzip der Nützlichkeit für den Träger und nach den Gesetzmäßigkeiten seiner Materie sowie seinem Aufgabenfeld entwickelt hat.

                                                                                                   

...Albert Einstein vielleicht Autist war?



>>Auch der Hirnforscher Michael Fitzgerald vom Trinity College (Dublin) sieht die herausragende Kreativität der Inselbegabten als Folge der bei den Autisten bestehenden neuronalen Fehlschaltungen. Seiner Meinung nach waren bei vielen Genies wie Albert Einstein, Isaac Newton und Mozart mehr oder minder starke Ausprägungen von Autismus vorhanden. Allan Snyder von der Universität Sydney geht davon aus, dass man bestimmte Gehirnareale ausschalten muss, um die Reserven der anderen Bereiche freisetzen zu können. Seine Versuchsergebnisse mit starken Magnetfeldern (rTMS) und die daraus abgeleiteten Thesen sind jedoch umstritten.<<


Manchmal sieht man mit einem Auge doch besser.

                                                                                                   

... viele Leute die etwas davon verstehen, glauben, bezüglich des Urknalls und seiner Ausdehnung könnte sich unser Universum ähnlich verhalten, wie die Explosionen in einem Kolbenmotor?






                                                                                                   


...die moderne Physik Gott einen Hocker gebaut hat? Der Hocker hat drei Beine: Die String Theorie, Die "Dunkle Materie" und die Inflation. Diese drei Beine Stützen die Idee des Multiversums. Das alles ist nicht sicher. Ihre Gleichungen sind noch mehr oder weniger ungenau und ihr Wahrheitsgehalt fraglich und vielleicht nie zu beweisen, ( vor allem im Bezug auf das Multiversum ) aber die Physiker halten sie für sehr wahrscheinlich. Das bedeutet, dass die Leute, die an einem übergeordneten Wesen festhalten wollen, obwohl es immer da weichen muss, wo neue Erkenntnisse entstehen, jenseits dieser Ideen suchen müssen. Vielleicht existiert der Schöpfer ja in der nächsten Instanz über dem Multiversum. Oder einige darüber? Vielleicht sitzt er gerade dankbar und metaphysisch auf dem metaphysischen Hocker und schneidet sich lächelnd die Zehennägel, während er sich freut, dass es uns gibt. Man muss sich eben auch mal revanchieren.

Mehr folgt.

Oh nein! Haben wir es gut!

Stellen sie sich einmal vor sie wären eine Katze. Einem Tier fällt es nicht schwer an ein übergeordnetes, manipulatives System zu glauben. Sie müssen dran glauben. Das übergeordnete System sind wir selbst.

Nun. Was für Götter sind wir für sie?

Vielleicht sollten sie sich lieber nicht vorstellen, sie wären ein Schwein, eine Kuh, oder ein männliches Legehennen-Küken.

Die Methaphysik der Unendlichkeit

Okay. Wir sind also hier. Unfähig die Unendlichkeit zu begreifen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was andere dazu schon gedacht haben und es ist mir auch egal, denn die meisten Texte sind sicher verschollen, haben nie Beachtung erfahren und das wenige Überlieferte ist veraltet und das Neuere ist mir und Ihnen vielleicht auch zu kompliziert und liefert dem normal Sterblichen doch kaum Antworten. Nur Inspiration. Deshalb gebe ich auch keine Quellen an. Die Grundlagen meines Gedankenspiels setzte ich als Fakten die jeder wissen kann, voraus, da ich diese Wahrheiten durch viele unterschiedliche Quellen als bestätigt sehen kann.

Tja, also mal sehen. Unendlichkeit. Das bedeutet doch, dass es ein Raum sein muss, der wirklich allem Möglichen Raum bietet. Zum Beispiel eine Welt, in der der Weihnachtsmann existiert. Das kann man so sehen. Aber zunächst einmal zu einem Bild, das mir sehr hilft, mir das Ganze vorzustellen:

Sagen wir, das sichtbare Universum geht hinter dem, was wir beobachten können, noch weiter. Das, was die entferntesten Orte/Zeiten für unser Begreifen definiert, ist das Hintergrundrauschen, das vom Urknall übrig geblieben ist. Wie Schall in einem Raum, schwingt es immer noch mit. Gut. Das muss ein enormer Raum sein. Doch irgendwo muss er ja ein Ende haben. (Das postuliert unser Gehirn ganz von allein.)



Spielen wir ihm nun einen Streich. Sagen wir, es gibt ein Ende. Wie sollte das aussehen? Ich habe spaßeshalber immer, wenn ich mit jemandem darüber sprach, gesagt:

"Stell dir eine Betonmauer vor, die unser Universum umgibt. Sagen wir, sie ist 1.000.000.000 Lichtjahre dick."
(auch das ist unvorstellbar, aber das ist jetzt nicht so wichtig) "Und dann? Auch diese Mauer muss irgendwann ein Ende haben. Dann folgen vielleicht 100 Lichtjahre Zuckerwatte und dann nochmal 1.000.000.000 Lichtjahre Beton, aber dann kommt wieder etwas anderes. "

Das wäre also geklärt. Die Unendlichkeit ist nicht nur eine Möglichkeit. Sie ist unumgänglich.

Viele sagen immer: "Bei diesen (astronomischen) Entfernungen wird man ja irre." Ich hoffe mein Schluss ist kein Symptom dieses Irrsinns. Aber ich glaube (sic!) es nicht.

Nun bleibt die Frage: Folgt alles, was es gibt, den Naturgesetzen, die wir kennen? Ja und nein.

Diese Antwort ist insofern befriedigend, als dass wir die Antwort aus dem herauslesen können, was wir kennen. Dafür brauchen wir noch nicht einmal Einstein.

Systeme bestehen aus Systemen. Soweit, so klar. Also wir bestehen aus einem System von Atomen das bestimmten Gesetzen folgt. Dass unsere "Welt," unsere Einheit, nach anderen Gesetzen funktioniert,
zum Beispiel denen, die wir uns ausgedacht haben, beeinflusst die Welt der Atome nicht im geringsten. Ähnlich wird es auch über uns aussehen. Wir wissen einiges darüber, wie der Weltraum funktioniert, welche Gesetze und Materialien ihn beeinflussen und definieren. Und hier mache ich nun wieder einen Gedankensprung. Wenn wir also ins Unendliche gehen wollen, dann dürfen wir das nicht nur in der Entfernung tun, sondern müssen alles auch in einem größeren Maßstab betrachten. Behaupten wir einfach mal, dass für ein übergeordnetes System der Weltraum das ist, was für uns die Welt der Atome ist. Eigentlich muss man das ja nicht behaupten, es ist ja immer so. Vielleicht sind Galaxien für dieses übergeordnete System ja so etwas wie für uns Strings. Es spielt keine Rolle. Wir wissen nicht, was für ein System übergeordnet ist und kein System, das entdeckt wurde, war bisher so, wie wir es uns vorgestellt oder woanders schon beobachtet hätten!
Dieses gedachte Mega - System folgt jedenfalls wieder eigenen Gesetzen, die selbstverständlich das System des Weltraums als Grundlage haben, so wie wir die Welt der Atome als Grundlage haben.

Also: Ja und Nein.
Es muss trotz der Unendlichkeit nicht unbedingt eine Welt geben, in der der Weihnachtsmann existiert. Jedenfalls nicht in unserem Maßstab. (Eine weitere Frage ergibt sich hier, durch den Gedanken, ob man davon ausgehen will, dass über und unter jedem System ein weiteres folgt. Ich tendiere zu Ja, wegen meiner Ansichten zur Unendlichkeit und zu Nein, weil der Weihnachtsmann für uns ein unüberwindbares Paradoxon darstellt. Nichts und niemand kann gleichzeitig an mehreren Orten sein (schon gar kein komplexes System wie ein Lebewesen).

Ganz einfach und wundervoll genug um dem Universum demütig gegenüber zu stehen, wie ich finde.
Vor allem, weil wir noch lange nicht wissen, was das alles bedeutet.


Noch etwas neues Wissen dazu:

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Douglas Adams und die Problematik des Glaubens



Es gibt Autoren, denen es Freude macht zu berichten, was die Erkenntnisse, die der Mensch der Wirklichkeit abgerungen hat, mit ihrer kreativen Weltsicht angestellt haben. Da gibt es Ideen und Szenarien in der Science-Fiction-Literatur, die die Frage stellen, was möglich sein könnte und was nicht. Wenn man dann mit dem Schmunzeln fertig ist, kann man über Sinn und Unsinn nachdenken.




„Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau heraus findet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. “ -Douglas Adams




Diese Theorie gibt es selbstverständlich nicht. Doch zu behaupten es gäbe sie, stellt meiner Meinung nach einen Seitenhieb auf die Desorientierung dar, der viele Menschen aufgrund der atemberaubenden Geschwindigkeit, mit der Erkenntnisse seit Galilei durch die Wissenschaft gewonnen worden sind, anheim fielen.

Ich unterstelle, dass die meisten Wissenschaftler nicht wissen, was sie glauben. Sie wissen nur, was sie nicht glauben wollen. Diese Technik, Paradigmen zu schaffen, resultiert aus einem grundlegenden Prinzip der Forschung:
Dem Ausschlussverfahren.

Wenn eine Frage gestellt wird, werden dieser mögliche Antworten gegenübergestellt und dann durch Überprüfung nacheinander aussortiert, bis die richtige übrig bleibt. Das ist nicht immer möglich, da unserem Wissen und unseren Möglichkeiten natürliche Grenzen gesetzt sind. Wissenschaftler neigen dazu, solche Fragen auf sich beruhen zu lassen, sie als unwichtig abzutun oder einfach zu behaupten, dass sie es nicht wissen. Richtig und wichtig ist das für ihre Arbeit.
Doch kommt es bei uns Lebewesen eben auf den Druck an, der hinter einer Frage steckt, der uns zum Glauben veranlasst.
Ich möchte wissen wie sich ein Wissenschaftler quält, wenn ein naher Verwandter stirbt. Es muss eine Mischung aus Ahnung, Hoffnung und Trotz sein, der viele von ihnen dazu bewegt zu Behaupten, sie würden in einer solchen Situation nicht gern glauben, dass es der Person dann besser geht. Für mich persönlich ist dieser Gedanke schon recht drastisch, da er voraussetzt, dass man als Individuum weiter existiert. Man kann ja auch glauben, dieser Mensch hätte einfach unwahrscheinliches Glück gehabt, überhaupt da gewesen zu sein. Und man selbst noch grösseres ihn zufällig zu kennen. Andererseits ist bei diesem Modell auch der Verlust dann ein um so grösserer. So ist es eben. Und das oder ähnliches kann man ja auch glauben.
Vielleicht möchten sie selbst diesen Drang ja lieber als Fantasien bezeichnen. Fantasien die versuchen den leeren Raum, den die Religion hinterlassen hat zu füllen. Aber das ist ja noch lang nicht alles.

Schließt Wissen Glauben aus? Natürlich glauben wir nicht, was wir wissen. Wir wissen es ja.
Tiere wissen noch viel weniger. Doch können Tiere nicht auch fühlen, worauf es beim Leben ankommt? Erfordern philosophische Modelle nicht auch den Glauben, dass sie richtig und vor allem allgemein gültig sind? Kann ein Individuum in seiner kleinen Welt die Allgemeingültigkeit überhaupt abschätzen oder muss sie einfach angenommen werden? Muss sie sich über einen langen Zeitraum als richtig erweisen? Wo fängt dann das Glauben an und wo hört es auf?

Wissenschaft und Glaube lässt sich jedenfalls anscheinend nicht zusammenbringen, da Wissenschaftler bis auf Theologen, Kreationisten und Astronauten unglaubwürdig erscheinen, wenn sie behaupten an etwas zu glauben. (Der Glaube bei Astronauten ist ebenfalls ein interessantes Thema.)


An und für sich stellt der Atheismus für Wissenschaftler ja kein Problem dar, doch als die modernen Propheten, die sie sind, lassen sie damit die Menschen, die ihnen glauben, auch allein. Sie mögen wissenschaftliche Erkenntnisse zwar vom Hören-Sagen kennen und was sie hören auch glauben, jedoch deshalb vom traditionellen Glauben abfallen. Es mag sich banal anhören und sie mögen meinen, ich sollte mich lieber mit informativen Dingen auseinandersetzen, wenn ich schon einen öffentlichen Blog erarbeite. Doch genau da liegt das Problem. Jeder tut das. Man verliert einfach seine Werte und tut, was nötig und möglich ist. Man regt sich auf über Bänker, doch in Wirklichkeit sind sie die Helden und Vorbilder unserer Gesellschaft und wir wünschen uns, dass unsere Kinder es auch so weit bringen. Oder man zieht sich zurück, weil man die neuen gesellschaftlichen Werte wirklich ablehnt. Doch dadurch kommt die Religion und ihr behütetes Weltbild nicht zurück. 

Auch Dawkins würde an dieser Stelle nun auf die vielen Menschen zu sprechen kommen, die sonstigem Aberglauben anheim fallen( Esoterik, fernöstliche Philosophie, Homöopathie, oder noch bizarrer: Aliens und Ufos) und eben nicht aufgehört haben zu glauben, wie man es seiner Meinung nach annehmen sollte.
Ich halte das jedoch für natürlich und gesund. Wir sind nicht alle glaubensasketische Wissenschaftler. 
Die Menschen brauchen das. Auch mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da. Theologen und viele Biologen, Anthropologen, Ethnologen sind sich da einig. Auch Soziologen mit ihren Theorien zu Gruppen bildenden Maßnahmen der Menschen zur Abgrenzung untereinander nennen nach Wichtigkeit Religionsgemeinschaften gleich hinter Nationen. Ob das eine positive oder negative Eigenschaft ist, sei dahingestellt.

Diese vielen neuen unterschiedlichen Formen des Glaubens scheinen die Menschen leider eher voneinander zu trennen als zu verbinden, da jeder sich einfach herauspickt, was ihm hilfreich erscheint und jeder anderer Meinung ist. Sowieso liebäugeln viele Menschen in den "aufgeklärten" Gesellschaften heute immer gleich mit mehreren weltanschaulichen Modellen. Jedenfalls möchten viele an sie glauben, oder behaupten, an sie zu glauben, da sie für sie z.B. Rettung oder Sinn/Heilung oder einfach einen Weg versprechen, sich selbst zu definieren und sich von der Gesellschaft abzuheben.


Das reißt ein riesiges Loch in das gesellschaftliche Miteinander, da jeder den anderen für einen weltanschaulichen Stümper hält und macht sie zum Spielball für Scharlatane, Werbeversprechen und das Wiedererstarken althergebrachter Religionen in übelster Form. Auch wenn sie für viele "Gläubige" vor allem der Abgrenzung von fremden Gemeinschaften zu dienen scheinen, vereinen sie heute viele der schlechten bzw. all zu vereinfachenden Eigenschaften, die Glauben haben kann. Was mir Sorgen bereitet, ist, dass die positiven Eigenschaften, die Religionen den Menschen einmal boten, zunehmend wegfallen:
Hoffnung, Schutz und Geborgenheit. Somit wird sie heute zu Recht von den meisten Wissenschaftlern als destruktives, die Kräfte der Zivilisation und des Fortschritts zersetzendes Element begriffen.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

http://www.schmidt-salomon.de/homepage.htm



Evolution - Motivation

Evolution.

In seinem Buch "der blinde Uhrmacher" empfiehlt Richard Dawkins, sich einen endlosen Raum vorstellen kann, um sich die Funktionsweise der Evolution zu veranschaulichen. Er benutzt dazu ein Programm, das Formen (stehen für Lebensformen) auf die eine oder andere Weise variiert neben den anderen abbilden kann. So entstehen um jede Figur, die der Computer zeichnet, mehrere Abwandlungen der ursprünglichen Form, die in jeweils zwei oder mehr unterschiedlichen Gesichtspunkten voneinander abweichen. In der Realität kommen nun durch Mutation einer bestehenden Lebensform diese leicht Veränderten in die Welt.

Als ich diese Stelle las, musste ich das Buch kurz beiseite legen.

Dieser Ansatz kam mir fast religiös vor. Es ist eine abstrakte aber treffende Vorstellung dessen, was passiert. Man denkt also an die vielen Variationen, die die Erde schon bevölkert haben. Wie sie in diese Welt kamen und hofften einen Platz vorzufinden, der sie wärmt, nährt, lehrt. Wo sie springen, schwimmen, laufen, fliegen, atmen können. Ja, wie jeder Säugling, jedes neue Leben sich freut, wenn es aus diesem unendlichen Raum der namenlosen Möglichkeiten in die Wirklichkeit kommt um seine Relevanz zu erproben.
Man denkt bei sich, wie viele scheitern, weil sie zu viel Energie für Unnötiges verschwenden und wie die Wirklichkeit manche trotzdem duldet. Einfach aus Spaß. Aus der Fülle der Welt heraus gibt es genug Reserven dafür. Zumindest sollte es das.

Ich fand viele Gemeinsamkeiten mit religiösen Gedanken in diesem Modell.

Und eine schlagende Widerlegung eines Vorwurfs an den Atheismus, dass seine Welt entgeistert sei. Bedeutungslos. Wertlos. Dass er Nihilismus fördere und melancholisch mache. Und sogar: Dass der Mensch Religion aufgrund seiner evolutionären Entwicklung zum Glücklichsein braucht.

Letzeres wiederlegt er nicht, sondern beantwortet es mit einem breiten Lächeln.

Sogar Faschismus soll mit dem Atheismus einher gehen. Hier nun stelle ich Dawkins, der so souverän einen ganz anderen Ansatz gezeigt hat, dem eher destruktiven Element des Atheismus und der Evolutionstheorie, dem Prinzip des Überlebens des Stärkeren, gegenüber.

Dass er, der nach Möglichkeiten und Intellekt Überlegene, sobald er erkennt, dass die Evolution ihn umgibt, zu dem Schluss kommen muss, dass die Erde so vielen unterschiedlichen Variationen wie möglich einen artgerechten Lebensraum bieten sollte. Nur dann kann er auch selbst artgerecht und in Frieden leben. Lebensformen scheinen diesen Ansatz normaler Weise als Gefühl in sich zu tragen.

Das ist doch mal ein Gebot. Ich weiß nicht, was es bringt, aber ich werde hier weitere Beispiele für ein religiöses atheistisches Weltbild sammeln und es somit umreißen und auch Grenzen ziehen zu New Age und anderen Sichtweisen, die viele Menschen, die das Bedürfnis haben, dazu verlocken die Welt mit allerlei religiösen Ideen mit Werten anzureichern. Ich denke die Wahrheit hält genug bereit woran man glauben kann. Viel Spaß.